Hassberg-Kliniken

Haßberg-Kliniken
Haus Haßfurt

Zentrale Notaufnahme:
09521 28-210/211

Link zur Anfahrt


Kreißsaal: 09521 28-132
Ärztlicher Notdienst: 116117
Rettungsleitstelle BRK: 112
Giftnotruf: 030 19240

 

Haßberg-Kliniken
Haus Ebern

Notfallambulanz: 09531 628 555

Link zur Anfahrt

NOTFALL
Hassberg-Kliniken

Haßberg Kliniken Haus Haßfurt

Hofheimer Straße 69
97437 Haßfurt

Telefon 09521 28-0
Telefax 09521 28-549

Zur Anfahrt

Haßberg Kliniken Haus Ebern

Coburger Str. 21
96106 Ebern

Telefon 09531 628-0
Telefax 09531 628-110

Zur Anfahrt

 

info@hassberg-kliniken.de
www.hassberg-kliniken.de

KONTAKT
SUCHE

„Unsere Arbeit ist eine ganz andere als in Zeiten vor Corona“

Serie: Wie Corona den Krankenhaus-Alltag verändert – Youssef Ghouzlaoui und Ali Alabiat, Assistenzärzte auf der Isolierstation

 

Haßfurt, 11. Mai 2021

 

Seit mehr als einem Jahr hat Corona unser aller Leben fest im Griff. Auch das der Mitarbeitenden der Haßberg-Kliniken, ganz egal, ob sie in der Pflege, im medizinischen Bereich, der Verwaltung oder der Versorgung der Patientinnen und Patienten tätig sind. Wie Sie beruflich, aber auch privat mit der Pandemie umgehen, das wollen wir in den kommenden Wochen in einer kleinen Serie zeigen. Diesmal haben wir uns mit Youssef Ghouzlaoui und Ali Alabiat unterhalten, die als Assistenzärzte seit mehr als einem Jahr vor allem auf der COVID-19-Isolierstation eingesetzt werden.

„Es war das Schicksal, das mich hierhergeführt hat!“ Das Lächeln von Youssef Ghouzlaoui ist, obwohl die Maske seinen Mund verdeckt, nicht zu übersehen. Der 31-Jährige, der aus Marokko kommt und inzwischen in Haßfurt lebt, fühlt sich in den Haßberg-Kliniken wohl. Er ist in seiner neuen Heimat angekommen und fühlt sich angenommen. „Es macht mit dem gesamten Team sehr viel Spaß.“

Daran hat auch COVID-19 nichts geändert. Obwohl das Virus den Arbeitsalltag natürlich auch bei ihm und seinem Kollegen Ali Alabiat bestimmt. Mehr noch! Die beiden Assistenzärzte der Inneren Abteilung kennen ihr Krankenhaus ohne Corona und die Folgen kaum oder noch gar nicht.  

Zwar erlebte Youssef Ghouzlaoui bei einer zweimonatigen Hospitanz schon einmal den normalen Ablauf, aber als er im Mai 2020 seine Stelle als Assistenzarzt antrat, war das Virus schon ein bestimmendes Element, genau wie bei Ali Alabiat. Der Palästinenser kam im August 2020 an die Haßberg-Klinken, als COVID-19den Alltag von Ärzten und Pflegenden längst umgekrempelt hatte.

„Es ist nicht immer einfach“, gibt Ali Alabiat ehrlich zu. Der 27-Jährige meint dabei zunächst noch nicht einmal die seelische Belastung, sondern ganz praktische Dinge. „Eine Blutabnahme mit Maske und Schild ist oftmals eine echte Herausforderung“, nennt er ein Beispiel. Die Plexiglasscheibe vor dem Gesicht beschlägt und beeinträchtigt die Sicht. Zudem kommt man unter dem Schutzanzug schnell ins Schwitzen.

Die beiden jungen Mediziner werden überwiegend auf der Isolierstation eingesetzt. Hier liegen meist COVID-19-Patienten, die nicht oder nicht mehr intensivmedizinisch betreut werden müssen. Eine Herausforderung für die Ärzte, aber auch für die Patienten und Patientinnen.

„Sie müssen im Zimmer bleiben und haben keinen direkten Kontakt mit anderen Patienten auf der Station und auch nicht mit ihren Angehörigen“, berichtet Youssef Ghouzlaoui. Statt 40 Betten wie zu normalen Zeiten gibt es aktuell in den 17 Zimmern der Station nur ebenso viele Betten. Jeder Erkrankte ist alleine im Zimmer. 

Wenn Ärzte und Pflegende sich um ihn kümmern, dann legen sie Schutzkleidung an. Die Isolation ist ständig greif- und spürbar. Das ist auch psychisch eine Belastung. Vor allem, wenn die Krankheit weitgehend symptomfrei abläuft, die Abschirmung und das Alleinsein aber bleiben. 

„Die meisten stecken das sehr gut weg und zeigen Verständnis für ihre Situation und auch für uns“, lobt der 31-Jährige, macht aber keinen Hehl daraus, dass umgekehrt auch er, Ali Alabiat und allen Kolleginnen und Kollegen der Kontakt zu den Patientinnen und Patienten vermissen. Die Möglichkeit zum ungezwungenen Austausch oder auch zu Gesprächen mit den Angehörigen. „Das alles fällt leider komplett weg“, berichtet Youssef Ghouzlaoui. Viel von dem, was ein kleines Krankenhaus wie die Haßberg-Kliniken eigentlich auszeichnet, lässt die Pandemie nicht zu. „Unsere Arbeit ist eine ganz andere als in Zeiten vor Corona.“ 

Angst, sich selbst anzustecken, haben die beiden Ärzte aber nicht. „Klar, man ist besonders vorsichtig und macht sich hin und wieder Gedanken“, sagt Ali Alabiat. „Aber die Hygienemaßnahmen sind gut.“ Dennoch gab es auch im Kollegenkreis Erkrankungen oder Quarantänefälle und damit Zeiten, „in denen wir personell nahezu an unsere Grenzen gestoßen sind“. Aber gemeinsam wurde auch diese Phase überstanden. „Wir sind ein gutes Team!“

Aber eben auch eines, das in Corona-Zeiten nur im Krankenhaus – um im Bild zu bleiben – miteinander auf dem Platz steht. Private Unternehmungen sind aufgrund der Kontaktbeschränkungen nicht drin. Für Youssef Ghouzlaoui und Ali Alabiat, der in Schweinfurt wohnt, noch einmal eine zusätzliche Herausforderung. Als sie im vergangenen Jahr in die Region kamen, war COVID-19 schon da. Ihr Familie, die in Marokko beziehungsweise Palästina lebt, aber nicht. „Bisher gab es für uns vor allem das Krankenhaus“, sagt Ali Alabiat. „Soziale Kontakte darüber hinaus konnten wir noch nicht knüpfen. Es ist schwierig, Freunde und Anschluss zu finden, wenn man nicht in Vereine oder Kneipen gehen kann.“ 

Hoffnung machen die steigenden Impfquoten und daraus resultierende Öffnungen. Sowohl im Krankenhaus als auch im „normalen Leben“. „Ich freue mich schon darauf, die Haßberge so richtig zu erkunden“, setzt Youssef Ghouzlaoui darauf, die neue Heimat, in die ihn das Schicksal geführt hat, und deren Menschen bald noch besser kennen- und schätzen zu lernen.

 
 Foto (Marco Heumann): Kaum Kontakt mit den Patienten und kaum Gespräche mit den Angehörigen, aber immerhin ein Austausch miteinander. Auch der Arbeitsalltag der Assistenzärzte Ali Alabiat (links) und Youssef Ghouzlaoui wird von Corona beeinflusst.