Haßfurt, 7. Juni 2019
Dank einer Spende des Stadtwerks Haßfurt können frisch gebackene Eltern, deren Kind im Haus Haßfurt der Haßberg-Kliniken auf die Welt gekommen ist, sich auch künftig über einen Pucksack für ihren Nachwuchs freuen.
„Der Nachschub wurde schon sehnlichst erwartet!“ Sonja Jäger lacht. Die erfahrene Krankenschwester, im Haus Haßfurt der Haßberg-Klinken Bereichsleiterin für Geburtshilfe und Gynäkologie, weiß, dass die Eltern das Geschenk, das ihnen das Stadtwerk Haßfurt seit gut einem Jahr zur Geburt ihres Nachwuchses macht, sehr schätzen.
Die frisch gebackenen Mamas und Papas erhalten – auf Wunsch – einen so genannten Pucksack. Nach einer erneuten Spende des Stadtwerk geht die Aktion, die seit dem vergangenen Frühjahr läuft, in eine neue Runde. „Eine tolle Idee, mit der man Eltern ein wirklich sinnvolles Geschenk machen kann“, freut sich Felix Zösch, Vertreter des Haßfurter Energieversorgers und selbst seit eineinhalb Jahren Vater einer – natürlich im Haus Haßfurt der Haßberg-Kliniken – geborenen Tochter. „Vielleicht bescheren wir ja frisch gebackenen Mamas und Papas die eine oder andere ruhige Nacht!“
Der enger als ein normaler Schlafsack geschnittene Pucksack wirkt auf Säuglinge nämlich beruhigend. Arm- und Beinbewegungen enden nicht unkontrolliert im Leeren, sondern die Kinder erfahren eine räumliche Begrenzung. Schreckhafte Zuckungen, die verhindern, dass Babys einschlafen und zur Ruhe kommen, bleiben aus.
„Dieser so genannte Moro-Reflex ist oftmals die Ursache für kindliche Unruhe, vor allem in der Nacht“, erläutert Birgitta Wohner-Finger. Der weiche und warme Pucksack dagegen erinnert die Neugeborenen an die Enge im Mutterleib. „Sie lieben diese Enge, fühlen sich einfach geborgener und können dadurch besser und ruhiger schlafen“, erklärt die erfahrene Hebamme und Leiterin der Entbindungsstation.
Die ersten der frisch eingetroffenen Pucksäcke dürften schnell vergeben sein. „Wir haben gerade Hochkonjunktur“, erklärt Sonja Jäger. Direkt nach einer Nacht mit drei Babys folgte in dieser Woche ein Vormittag mit weiteren zwei Geburten. „Der Laden läuft“, schmunzelt die Krankenschwester und betont, dass die Unsicherheit bei werdenden Eltern in den vergangenen Wochen und Monaten endgültig gewichen ist. „Sie wissen, dass wir noch da sind und auch in den kommenden Jahren da bleiben werden.“ Die einst angedachte Schließung der Station ist aus den Köpfen verschwunden. Die Geburtenzahlen entwickeln sich gut. „Wir liegen genau im Plan“, meint Sonja Jäger mit Blick auf die die mehr als 50 Prozent der Neugeborenen im Landkreis, die man erreichen muss, wenn man auch künftig in den Genuss der Förderung durch den Freistaat kommen will.
Das Konzept einer Geburt in familiärer Atmosphäre, in der weder die Eltern noch die Babys nur eine Nummer sind, sondern viel Wert auf persönlichen und intensiven Kontakt mit Hebammen, Pflegepersonal und Ärzten gelegt wird, greift. Ein Konzept, in dem auch die Pucksäcke ein nicht zu unterschätzender Mosaikstein sind. Einer, der eine gewisse Wertschätzung für Mamas, Papas und den Nachwuchs zeigt. „Die meisten freuen sich sehr und sind begeistert“, bringt es Sonja Jäger auf den Punkt.
Foto (Marco Heumann): Felix Zösch vom Stadtwerk (Dritte von links) übergibt einen Pucksack an Hebamme Birgitta Wohner-Finger (Zweite von rechts) und das geburtshilfliche Team mit, Stationsleitung Sonja Jäger, Schwester Manuela Bonengel und dem Leitenden Oberarzt Harald Klossek (von links).