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Eine von 80 000


Haßfurt, 20. August 2019

    
Mehr als 400 Säuglinge werden wohl auch in diesem Jahr im Kreissaal des Haßfurter Krankenhauses auf die Welt kommen. Mehr als einer am Tag. Babys wie Anna Miriam – das dritte Kind von Benjamin und Uta Eisermann – sind dennoch nichts Alltägliches. Das Mädchen war eine äußerst seltene Glückshauben-Geburt.

Anna Miriam schläft! Die Eltern Benjamin und Uta Eisermann blicken ein wenig stolz auf ihre Tochter, die zwischen ihnen auf dem Gebärbett im Kreissaal des Haßfurter Krankenhauses liegt. Die Kleine, das dritte Kind des Ehepaars, ahnt nicht, dass der Pressetermin wegen ihr stattfindet. Dass sie eine echte Seltenheit ist. Eine von 80 000. Oder die Erste von mehr als 2000 in der langen Hebammen-Laufbahn von Birgitta Wohner-Finger. „So habe ich so etwas noch nie erlebt“, berichtet die erfahrene Geburtshelferin.

Anna Miriam war eine Glückshauben-Geburt. Als sie am 12. Juli um kurz vor drei Uhr in der Nacht das Licht der Welt erblickte, war sie noch von der Eihaut der Fruchtblase umgeben. Der Kopf war noch fast komplett von der milchigen Hülle bedeckt. „Ich habe die Hülle dann schnell vom Kopf entfernt“, erzählt Birgitta Wohner-Finger. Eine Gefahr habe für den Säugling aber nicht bestanden. „Direkt nach der Geburt haben die Kinder noch den Tauchreflex.“ Die Luft wird noch kurz angehalten, was auch Wassergeburten ermöglicht.

Dennoch ist die Fruchtblase im Normalfall nicht mehr intakt, wenn das Baby den Bauch der Mutter verlässt. „Sie reißt oder platzt normalerweise, wenn der Kopf rauskommt oder kurz davor“, berichtet die Hebamme. „Oder sie wird von uns angeritzt.“ 

Anna Miriam hatte es aber so eilig, dass dafür keine Zeit blieb. „Sie wollte halt sehr schnell raus“, schmunzelt Birgitta Wohner-Finger. Papa Benjamin und Mama Uta haben übrigens von der „Glückhaube“ erst einmal nichts mitbekommen. Zwar meint der dankbare Vater im Rückblick sich ganz dunkel an eine Haut auf dem Kopf seiner Tochter erinnern zu können, aber ein genaues Bild hat er nicht vor Augen. „Wir waren einfach nur glücklich, als Birgitta die Kleine zu uns gelegt hat.“

Eher in Erinnerung blieb da schon, was die Eltern als eine „Geburt auf der Überholspur“ erlebt haben. „Es ging alles so megaschnell!“, erinnert sich Mama Uta an die rasante Nacht. „Wir haben sogar ein Paar überholt, das schon vor uns im Kreissaal war.“ 

Kurz nach Mitternacht kamen die Eisermanns ins Krankenhaus. „Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich erst noch einmal zwei oder drei Stunden schlafen kann“, schmunzelt Papa Benjamin, der damals schon den ganzen Tag auf den Beinen war und bis zum Nachmittag gearbeitet hatte. Doch statt Ruhe ging es – nachdem der werdende Vater die Formalitäten erledigt hatte und die Untersuchungen abgeschlossen waren – statt ins Bett des Familienzimmers, schnell in den Kreissaal. 

„Dort wollten wir eigentlich eine Wassergeburt“, erzählt Mama Uta. „Das hatte ich bei unseren ersten beiden Kindern als sehr angenehm empfunden.“ Doch während das Wasser noch in die Wanne lief, wurde klar, dass es Anna Miriam besonders eilig hatte. Um 2.57 Uhr war sie dann da. „Im Kreissaal waren wir kaum eine halbe Stunde“, sagt Papa Benjamin.

Was für eine Rarität ihr drittes Kind ist – die Geschwister sind zwei und vier Jahre alt – bekamen die Eltern erst nach und nach mit. „Meine Schwester hat gegoogelt, was eine Glückshauben-Geburt ist und es meiner Mutter erzählt.“ Als die von dem einen unter 80 000 Fällen berichtet, der ihre jüngste Enkelin ist, waren Mama Uta und auch Papa Benjamin erst einmal baff. 

In Polen ist das, was Anna Miriam erlebt hat, sogar in einem Sprichwort verewigt. „Man sagt, in Anlehnung an die Sonntagskinder in Deutschland, ,Du bist unter einer Glückshaube geboren‘, wenn einer besonders viel Erfolg hat und ihm alles gelingt“, berichtet Chefarzt Dr. Raphael Kupietz, der die Anekdote auch bei einer Visite gerne den frisch gebackenen Eltern erzählte.

Auch das ein kleiner Mosaikstein, der für Uta und Benjamin Eisermann beweist, dass sie mit der Entscheidung, auch ihr drittes Kind, wie schon die beiden älteren Geschwister, im Haßfurter Krankenhaus zur Welt zu bringen, goldrichtig lagen. „Wir waren wieder sehr zufrieden“, berichtet Papa Benjamin. „Die familiäre Atmosphäre ist einfach besonders angenehm. Hier ist man keine Nummer, sondern bekommt das Gefühl, dass sie sich alle gern um einen kümmern. Wir sind, wie schon zweimal zuvor, sehr gerne wiedergekommen.“

Anna Miriam war eine von 52 Geburten im Juli. Ein Rekordmonat. „Wir liegen von den Zahlen her sehr gut und über den Werten aus dem vergangenen Jahr“, freut sich Birgitta Wohner-Finger und streicht noch einmal heraus, dass die angenehme Atmosphäre, die Hebammen, Pflegepersonal und Ärzte schaffen, durchaus eine Rolle bei der Geburt spielen. „Es ist erwiesen, dass Mütter besser entbinden, wenn sie sich wohlfühlen.“

Ein Satz, den Mama Uta nur bestätigen kann. Auch im Kreissaal hat sie – obwohl diesmal, im Vergleich zu den ersten beiden Kindern, vieles anders war – nur die besten Erfahrungen gemacht. „Birgitta hat mir sehr viel Sicherheit gegeben. Sie hat sehr viel Ruhe ausgestrahlt.“ In Haßfurt werde sehr viel Wert darauf gelegt, eine möglichst natürliche Geburt zu ermöglichen.

Bliebe die Frage nach dem „Effekt“ der Glückshaube. Ist die kleine Anna Miriam wirklich eine Seltenheit, ein sprichwörtliches „Glückshauben-Kind“? Mama Uta lacht. „Zumindest wirkt sie bisher sehr ausgeglichen und strahlt Zufriedenheit aus.“ 


Foto (Marco Heumann): 

Die stolzen Eltern Benjamin (li.) und Uta Eisermann freuen sich über ihr drittes Kind, genau wie Hebamme Birgitta Wohner-Finger (re.), die erstmals in ihrer beruflichen Laufbahn eine Glückshaubengeburt erlebte.