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Kooperationsvertrag "Selbsthilfefreundliches Krankenhaus"

Offizielle Unterzeichnung fand im Rahmen einer festlichen Veranstaltung am 17. Oktober 2019 statt

 

Ziele

 

Die Haßberg-Kliniken wollen – als eines der ersten Krankenhäuser in Unterfranken (bisher nur das Bezirksklinikum Lohr) – das Qualitätssiegel „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ erwerben. Dazu soll noch intensiver mit den Selbsthilfegruppen in der Region zusammengearbeitet werden.

Zu diesem Zweck wurde Natalja Kruppa zur neuen Selbsthilfebeauftragten der Haßberg-Kliniken ernannt. Sie und Karin Kramer, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit des Krankenhauses, sowie Monika Strätz-Stopfer als Vertreterin der Koordinations- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (KOS) am Landratsamt kümmern sich um die Umsetzung der Zusammenarbeit.  

Das Qualitätssiegel wird vom Netzwerk „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ vergeben. Es ist ein Beitrag zur Patientenorientierung, von dem alle Beteiligten profitieren.
 
-    Das Krankenhaus, weil es durch die Empfehlung von Selbsthilfegruppen zusätzlich zur Genesung der Patienten beitragen kann.
-    Die Patienten mit ihren Angehörigen, weil sie schon im Krankenhaus erfahren können, ob und welche Selbsthilfegruppen für sie in Frage kommen.
-    Die Selbsthilfegruppen, weil sie vom Wissen der Ärzte profitieren, Krankenhausräumlichkeiten nutzen und sich präsentieren können.

Für den Erwerb des Siegels gilt es acht Qualitätskriterien zu erfüllen

1. Selbstdarstellung wird ermöglicht: Bereitstellung von Räumen, Infrastruktur und Präsentationsmöglichkeiten für die Selbsthilfe. 
2. Auf Teilnahmemöglichkeit wird hingewiesen: Regelhafte Information der Patientinnen und Patienten über Angebote der Selbsthilfe. 
3. Die Öffentlichkeitsarbeit wird unterstützt: Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit von Selbsthilfegruppen. 
4.Ein Ansprechpartner ist benannt: Benennung einer Selbsthilfebeauftragten. 
5. Der Informations- und Erfahrungsaustausch ist gesichert: Regelmäßiger Erfahrungs- und Informationsaustausch. 
6. Zum Thema Selbsthilfe wird qualifiziert: Einbeziehung der Selbsthilfe in die Fort- und Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. 
7. Partizipation der Selbsthilfe wird ermöglicht: Mitwirkung der Selbsthilfe an Qualitätszirkeln, Ethikkommissionen und ähnlichem. 
8. Kooperation ist verlässlich gestaltet: Formaler Beschluss und Dokumentation der Zusammenarbeit.


Die Auszeichnung zum Selbsthilfefreundlichen Krankenhaus ist für die Haßberg-Kliniken ein wichtiger Meilenstein zur Ergänzung des ärztlichen, pflegerischen und therapeutischen Handelns. Die Verknüpfung von Fachwissen mit dem Expertenwissen der Betroffenen ermöglicht eine ganzheitliche Betrachtung von Krankheit und Behinderung. Eine gelungene Zusammenarbeit erweitert das professionelle Handeln, stärkt die Patientenbindung und unterstützt die Compliance. Das Erfahrungswissen der Selbsthilfe und die Rückmeldungen aus Selbsthilfegruppen bieten zudem wertvolle Anhaltspunkte für die Verbesserung von Behandlungsabläufen und der Profilierung der eigenen Patientenorientierung.


Zeitschiene

 

Oktober 2018: Auf Anregung der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (KOS) wird der Entschluss gefasst, die bereits bestehende Zusammenarbeit der Haßberg-Kliniken mit interessierten Selbsthilfegruppen und der KOS - zum Beispiel bei den jährlichen Gesundheitstagen oder bei der Umsetzung gesundheitlicher Themen wie Organspende oder Depression – zu intensivieren und zu systematisieren. Zu diesem Zweck schließt man sich dem Netzwerk „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ an, das mit seinen acht Qualitätskriterien eine wichtige Orientierungs- und Arbeitshilfe darstellt. 

Februar 2019: Auftaktveranstaltung mit Vorstellung der geplanten Kooperation. Zahlreiche Selbsthilfegruppen bekunden Interesse und bringen ihre Ideen und Vorstellungen als Vorschläge im Rahmen eines „Worldcafés mit Gallery Walk“ auf Pinnwänden ein. Die Palette reicht dabei von einer Patientenmappe, in der auch der KOS-Flyer mit allen Selbsthilfegruppen enthalten ist (am besten direkt hinter dem Speiseplan, den jeder liest), über Besuche von Selbsthilfegruppen-Aktiven auf Wunsch am Krankenbett, entsprechende Hinweise bei der Entlassung, Gesprächsangebote im Vorfeld von geplanten Operationen, bis hin zu Treffen von Selbsthilfegruppen in vom Krankenhaus zur Verfügung gestellten Räumen. In vielen Gesprächen wurde zudem klar, dass sowohl Klinik-Personal als auch Selbsthilfe an einem noch engeren Miteinander interessiert sind.

März 2019: Erste Sitzung des Qualitätszirkels. In diesem Gremium stimmen die Mitglieder der kooperierenden Selbsthilfegruppen ihre Bedürfnisse und Vorstellungen mit Verantwortlichen der KOS und der Haßberg-Kliniken ab. In einem ersten Schritt wurden die Eckpfeiler der Zusammenarbeit und Ziele formuliert. Erste Ergebnisse sind bereits sichtbar: Die Homepage der Haßberg-Kliniken wurde ebenso wie das Intranet um Informationen über die Selbsthilfegruppen ergänzt. Rollups und Flyer im Krankenhaus informieren über die Arbeit der Selbsthilfegruppen. Auch beim neu produzierten Imagefilm der KOS wirkten die Haßberg-Kliniken mit. Einige Selbsthilfegruppen waren zudem bei der ersten Demenzwoche, die kürzlich im Eberner Krankenhaus stattfand, aktiv mit dabei.

17. Oktober 2019: Die im Rahmen des Projekts „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ erarbeitete Kooperationsvereinbarung wird durch Landrat Wilhelm Schneider (stellvertretend für die KOS) und den Vorstandsvorsitzenden Stephan Kolck (stellvertretend für die Haßberg-Kliniken) unterzeichnet. Damit sind wichtige Eckpunkte für die weitere Zusammenarbeit, die gemeinsam erarbeitet wurden, auch schriftlich fixiert. Ein zentraler Punkt ist das Ziel, Selbsthilfefreundlichkeit als Kernelement von Patientenfreundlichkeit nachhaltig im Klinikalltag zu etablieren. 

Nächste Schritte: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Haßberg-Kliniken sollen umfassend über die Arbeit der einzelnen Selbsthilfegruppe informiert und für den Umgang mit den jeweils Betroffenen geschult werden. Ein erster Schritt auf diesem Weg war in dieser Woche der Vortrag von Michael Schulz, der sich mit dem „Umgang mit sehbeschädigten Menschen“ beschäftigte. Weitere Vorträge zu Morbus Osler, Epilepsie, Depression und anderen Themen sind bereits geplant.

 

Selbsthilfegruppen

 

Folgende Selbsthilfegruppen kooperieren mit den Haßberg-Kliniken (Stand - Oktober 2019): 

SHGs Menschen mit chronischen Schmerzen Haßfurt und Ebern
Interessengemeinschaft Niere Schweinfurt/Haßberge e. V.
Morbus Osler SHG
SHG Epilepsie Haßfurt
SHG LiLy (Lip- und Lymphödem)
Deutsche ILCO e.V. Schweinfurt
Bayerischer Blindenbund e.V.
DEAF-Treff Haßfurt (SHG für Gehörlose)
SHGs Fibromyalgie Haßfurt und Eltmann
Dt. Rheumaliga Gruppe Haßfurt
Deutsche Parkinson Vereinigung e.V.
SHG Depressionen Ebern
Malteser Trauer Hospiz
Mia - Mütter in Abstinenz Haßfurt


Zitate

 

Natalja Kruppa, Selbsthilfebeauftragte der Haßberg-Kliniken, über die Zusammenarbeit mit den Selbsthilfegruppen: „Mich erfüllt diese Aufgabe, eure Lebenskraft beeindruckt. Ihr investiert überdurchschnittlich Kraft für andere, statt euch nur um euch selbst zu kümmern. Wir leben von Anfang an ein positives Miteinander, hören einander zu, sind sicher keine Jammerrunde, sondern setzen Lebensfreude, Energie und Mut frei, was sich sicher weiterhin fruchtbar auf unsere weitere Zusammenarbeit auswirken wird.“

Stephan Kolck, Vorstandsvorsitzender Haßberg-Kliniken, über die Vorteile der Zusammenarbeit: „Die Selbsthilfegruppen kennen die Einschränkungen von Patientinnen und Patienten mit den einschlägigen Krankheitsbildern und können die Beschäftigten im Krankenhaus für Einschränkungen sensibilisieren. Dadurch entsteht bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein anderes Verständnis für die Betroffenen. Genau das ist, was viele unserer Beschäftigten sich wünschen.“

Landrat Wilhelm Schneider zur Bedeutung des Kooperationsvertrags: „Deshalb haben wir eine Kooperationsvereinbarung getroffen, mit der wir nach innen und nach außen unsere Ziele zur Zusammenarbeit aufzeigen wollen. Dies ist auch ein Meilenstein auf dem Weg hin zum selbsthilfefreundlichen Krankenhaus, auf dem ich den Selbsthilfegruppen
und den Verantwortlichen in der Klinik viel Erfolg wünsche.“ 

 

Foto (Marco Heumann) v.l.n.r.: Landrat Wilhelm Handwerker, Monika Strätz-Stopfer, Natalja Kruppa, Stephan Kolck