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Im Zuge der Spezialisierung der Haßberg-Kliniken im Bereich Altersmedizin entstand am Haus Haßfurt in enger Zusammenarbeit der Abteilungen Unfallchirurgie und Akutgeriatrie ein AltersTraumaZentrum (ATZ), welches Anfang März 2016 von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie zertifiziert wurde.
Gemäß unserem Leitbild ist es unser gemeinsames Ziel, möglichst vielen Patienten zu helfen, die Fähigkeiten und die Lebensqualität wiederzuerlangen, die sie vor dem Trauma (wie Sturz mit Prellung, Gehirnerschütterung oder Knochenbruch) hatten. Wir möchten dazu beitragen, dass alle Patienten bis ins hohe Alter so selbständig wie möglich leben. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten wir als Team eng interdisziplinär und interprofessionell zusammen.
Viele Patienten sind multimorbide, haben also neben dem akuten Trauma weitere Erkrankungen, wie beispielsweise Bluthochdruck, Diabetes, Gangunsicherheit oder Herzmuskelschwäche. Zudem muss eine optimale individuelle Schmerztherapie gewährleistet sein. Diesbezüglich arbeiten Chirurgen und Internisten mit der Zusatzbezeichnung Geriatrie eng zusammen.
Häufig leiden Patienten nach einer Operation an einer akuten Verwirrtheit (Delir) oder haben bereits vor dem Trauma eine psychiatrische Auffälligkeit (wie Demenz oder Depression). Diese psychiatrischen oder psychischen Auffälligkeiten werden in Assessments erfasst. Bei Bedarf wird der Patient durch eine/n Psychiater/in oder eine/n Psychotherapeuten/in unseres Teams betreut.
Parallel zur akutmedizinischen Behandlung werden die Patienten rasch mobilisiert und rehabilitiert. Hierfür arbeiten Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Logopäden und die Pflegefachkräfte Hand in Hand. Es gilt das Prinzip der aktivierend-therapeutischen Pflege, in der die Pflegefachkräfte die Patienten anleiten, sich so gut wie möglich selbst zu versorgen. Unser Sozialdienst prüft während der stationären Behandlung möglichst früh, wie der Patient nach dem Krankenhausaufenthalt versorgt sein kann. Bei Bedarf werden zeitgerecht Anträge für Rehabilitationsmaßnahmen oder Hilfsmittel gestellt.
Die neuen innerklinischen Prozesse stellen sicher, dass der Verletzte von der Unfallchirurgie unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Steffen Amend und gleichzeitig auch von der Geriatrie unter Chefarzt PD Dr. med. Frank Schröder optimal betreut wird. Damit ist es möglich, die Patienten besser zu versorgen und Probleme im Heilungsverlauf zu vermeiden, so dass sie ihre Bewegungsfähigkeit möglichst zügig und dauerhaft wieder erlangen können. Denn gerade bei betagten Patienten ist die Mobilität ausschlaggebend für ihre Selbstständigkeit und damit auch für ihre Lebensqualität.
Ziel ist es, möglichst viele Patienten nach ihrem Krankenhausaufenthalt direkt in die Rehabilitationskliniken, beispielsweise nach Bad Kissingen, überweisen zu können und nicht wie früher zunächst nach Hause oder in die Kurzzeitpflege zu entlassen. Dies wird unter anderem ermöglicht durch eine deutlich längere durchschnittliche Liegezeit, welche durch eine intensive physio- und ergotherapeutische Betreuung unterstützt wird.
Inzwischen gibt es bundesweit bereits dreißig zertifizierte AltersTraumaZentren, bei denen die medizinische Behandlung unter Berücksichtigung abgestimmter altersspezifischer Behandlungsprozesse verläuft. Dies ermöglicht einen intensiven Austausch der Haßberg-Kliniken mit anderen führenden Zentren in Deutschland hinsichtlich der Qualität der Behandlungsergebnisse und weiterer Verbesserungsmöglichkeiten.
Weitere Informationen:
www.alterstraumazentrum-dgu.de