Haßfurt, 15. Oktober 2020
Zwei Studentinnen der Uni Würzburg absolvieren derzeit ein Praktikum in der Akutgeriatrie der Haßberg-Kliniken. Sie sind die ersten angehenden Medizinerinnen, die von der im Februar dieses Jahres besiegelten Zusammenarbeit zwischen Krankenhaus und Hochschule profitieren.
„Das ist eine Win-Win-Situation“, freut sich PD Dr. med. Frank Schröder, Chefarzt der Akutgeriatrie im Haus Haßfurt der Haßberg-Kliniken. „Wir geben angehenden Ärztinnen die Möglichkeit, ihr theoretisch erlerntes Wissen in der Praxis anzuwenden. Dabei erleben auch wir noch einmal einen anderen Blickwinkel auf unsere Arbeit und unsere Patienten.“
Seit einigen Monaten sind die Haßberg-Kliniken mit ihrer Abteilung Akutgeriatrie offiziell Akademische Lehreinrichtung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Dies bedeutet zum einen, dass Medizinstudierende Universität Würzburg einen Teil ihrer praktischen Ausbildung im Haßfurter Krankenhaus absolvieren können und zum anderen, dass Dr. Frank Schröder umhabilitiert hat und nun Privatdozent der Universität Würzburg ist. Zwei digitale Vorlesungen zum Thema Geriatrie hat er dort bereits gehalten.
In dieser Woche konnten er und sein Team jetzt erstmals zwei Medizinstudentinnen begrüßen, die ihr zweiwöchiges Blockpraktikum - unter coronabedingten Hygienemaßnahmen – in Haßfurt absolvieren. Dabei geht es nicht nur um das Vermitteln von Fachwissen. „Das kann die Universität im Zweifel besser als wir“, sagt Dr. Frank Schröder. „Wir wollen Haltung und Umgang, also Kommunikation mit den Patienten, Angehörigen und Mitarbeitern vermitteln.“
Die Medizinstudentinnen haben die Gelegenheit, einen Einblick in die Arbeitsweise der Akutgeriatrie mit ihrer „wirklich gelebten integrierten Versorgung“ zu erhalten, welche es laut den Verantwortlichen der Uni Würzburg in dieser Form nur selten gibt. Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen, Pflegepersonal, aber auch Physio-, Ergotherapeuten oder Logopäden kümmern sich in enger Absprache um die Kranken. Oberstes Ziel: die Selbständigkeit der Patienten soll nach der Entlassung so weit als möglich wiederhergestellt sein und bis ins hohe Alter erhalten bleiben. „Dabei hat jeder Mitarbeiter eine andere Perspektive auf den Patienten“, erläutert der Chefarzt. „Erst gemeinsam entsteht das Gesamtbild.“
Die beiden Studierenden freuen sich darauf, ihr an der Würzburger Uni erlerntes theoretisches Wissen in Haßfurt in der Praxis umsetzen zu können. „Als Teil des therapeutischen Teams geben wir den angehenden Ärztinnen die Möglichkeit, Patienten selbst zu untersuchen, eigene Überlegungen anzustellen, diese mit dem betreuenden Arzt zu besprechen und mit diesem zusammen auch erste eigene Behandlungsideen zu entwickeln“, erklärt Dr. Frank Schröder.
Ziel des Praktikums ist es außerdem zu vermitteln, dass Teamarbeit Chancen bietet und neue Wege öffnet, inklusive gemeinsamer Überlegungen, wie ein Patient im Nachgang außerhalb der Klinik nachhaltig weiterversorgt wird.
Foto (Karin Kramer):
Herzliche Begrüßung der ersten zwei Praktikantinnen im Rahmen der Kooperation mit der Universität Würzburg: (v.l.n.r.) PD Dr. med. Frank Schröder, die Medizinstudentinnen Katharina B. und Julia R. sowie Dr. Vera Antonia Büchner, Vorstandsvorsitzende der Haßberg-Kliniken.